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    La Tribune de Geneve   vom 10.11.1940
      über das Konzert der Preisträgerin des Genfer  Musikwettbewerbes Aida Stucki:  
    “On eu t le  plaisir de reentendre la Chaconne de Bach, interpretee par Mlle  Aida Stucki avec une maitrise, une expression  chaleureuse, une noble mise en relief de l’esprit de l’oeuvre que nous n’avions  pas encore entendus chez aucun artiste de cet age. Mlle Stucki, par cette seule  interpretation, merite la plus complete admiration de tous les musiciens, et  nous nous  rejouissons d’applauder a sa  carriere qui ne  manquera pas d’etre des  plus brillantes.”  | 
  
  
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    Luzerner Nachrichten vom 12.12.1943
    „Aida Stucki, eine junge Geigerin von außergewöhnlicher  Begabung, die derzeit prominenteste Schülerin von Herrn Prof.C.Flesch bestach  durch einen selten edlen, getragenen, innigen Geigenton. Sie meisterte Viottis  a-moll Konzert mit einer Selbstverständlichkeit, erfreute im interessant  gestalteten Durchführungsteil durch die saubere Intonation der schwierigen  Doppelgriffpassagen und ließ durch den   trefflichen Vortrag der großen Kadenz aufhorchen. Die weitere Entwicklung  der Geigerin  berechtigt zu den größten  Hoffnungen. Bei der Ausdeutung des Agitato assai war eine ausgezeichnete  Bogentechnik zu bewundern.“  | 
  
  
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    Tribune de Geneve vom 8.2.1945
      Über das Konzert in der Victoria-Hall am 7.2.1945: 
  „Aida  Stucki, la jeune violiniste compte aujourd´hui parmi les plus brillantes  solistes de la jeune generation."  | 
  
  
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	 	  Sonatenabend 
    C. Haskil (Klavier), A. Stucki (Violine)  | 
    Neue Zürcher Zeitung   vom 30.4.1945
      „Den Sonatenabend, den die Pianistin Clara Haskil und die  ausgezeichnete Winterthurer Geigerin Aida Stucki am 27. April im Tonhallesaal  absolvierten, darf man zu den   interessantesten und reizvollsten Ereignissen der Konzertsaison zählen. 
        Clara Haskils Spiel ist der reife Ausdruck eines sehr  persönlichen, jedoch auf objektivierende Gestaltung gerichteten Künstlerwillens.  Aida Stuckis geigerischer Vortrag bezaubert durch die vollkommene innere Ruhe  und Gelöstheit, die sich in einem Geigenton von schlackenloser Reinheit und  Schönheit beglückend auswirkt. Natürlich und harmonisch fließt ihr im  harmonischen Zusammenwirken von Bogen- und Griffhand der subtil nuancierte und  mit zarter Bestimmtheit artikulierte Ton aus den Saiten. 
        Mozart von ihr zu hören ist ein ganz seltener, köstlicher  Genuss. 
        Wie fein wusste sie in der F-Dur Sonate KV 376 die festliche  Beschwingtheit mit kammermusikalischer Intimität zu verbinden und locker und  frühlingshaft blühend die Linien  des  Andante zu ziehen! 
        In Beethoven Sonate in G-Dur op.30,3 wurde eine ebenso  vollkommene Harmonie erreicht wie bei Mozart. 
    Stärkere Gefühlsanspannungen erforderte  dann Brahms, für dessen d-moll Sonate op. 108  beide Künstlerinnen ein edles Pathos, Verständnis für großzügige Linienführung  sowie die entsprechende Tonfülle aufbrachten.“  | 
  
  
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       Eigenhändige Dankesbezeugung von O. Schoeck an die Solistin Aida Stucki nach der Aufführung seines Violinkonzerts  
    im Winterthurer Abonnementskonzert  (Hörbeispiel 8) vom 16. Februar 1949   
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       oben: Programm 12: Hausabend Konzert Winterthur  
       unten: von links nach rechts: P. Pozzi, O. Schoeck, A. Stucki  | 
    Tagblatt Winterthur vom 19.2.1949 
      nach der Mutterschaftspause:
      „Die junge Winterthurer Künstlerin ist längere Zeit nicht  mehr aufgetreten. 
  Wie groß die Freude über das Wiedersehen mit ihr im  Konzertsaal war, darauf deuteten schon der zahlreiche Besuch und der herzliche  Willkomm, der Aida Stucki beim Betreten des Podiums  entgegen klang. Die Freude  bei der Wiedergabe des Violinkonzerts von  O.Schoeck  wuchs aber noch im Lauf der  Aufführung, denn schon nach den ersten Takten wurde deutlich, dass die  Geigerin  nicht nur immer noch im Besitz  der bereits früher erworbenen sicheren und geschmeidigen Technik ist, sondern  dass sie in der Zwischenzeit noch an künstlerischer Reife gewonnen hat. Aida  Stucki wusste das Werk der Hörerschaft in einem beglückend reinen, seelenvollen  Geigenton und mit wachem Sinn für lebendiges Gestalten aufzuschließen. 
  So durften sich nach der Aufführung zu Recht viele Hörer  fragen, ob sich der Einklang zwischen der   Anmut des Werkes, der Wärme und Schlichtheit der Darstellung und dem  gewinnend bescheidenen Auftreten der Künstlerin noch vollkommener vorstellen lässt. 
  Die erbauende Wirkung die von diesem frei sich ausschwingenden,  glockenreinen Musizieren auf die Zuhörer ausstrahlte, fand ihren  adäquaten Ausdruck  in einem Beifall, der sich zu einer  eigentlichen Ovation an die Künstlerin auswuchs, sowie in der herzlichen Art,  in der Othmar Schoeck der Solistin dankte.“      | 
  
  
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      	  Konzert-Programm      | 
    Hochwacht vom 17.10.1949
      über die Wiedergabe des Beethovenkonzertes durch Aida Stucki  und das Stadtorchester Winterthur unter Leitung von Hermann Scherchen: 
  „Um die letzte, höchste Wirkung zu erreichen bedarf es eines  Spieles wie das der Solistin des Abends. Dass sie über eine erstklassige Technik  verfügt, mag als selbstverständlich   gelten, obwohl zum Beispiel die über zwei Oktaven hinauf- und  herabsteigenden Tonleitern von einer solchen Leichtigkeit und Ausgeglichenheit  waren, dass sie selbst den vielerfahrenen Musikkenner überraschen und entzücken  mussten. 
        Man mag auch anderswo ein Vibrato  von dieser unübertrefflichen Feinheit und  Zartheit gehört haben oder dieses weiche und dabei doch so volle Schwingen des  Klanges: 
    Das Hauptsächliche aber ist die Gestaltungsgabe, die die  Bausteine des Ganzen von der süßesten Kantilene   bis zum kraftvollsten Dahinschreiten in ein einziges großes Geschehen  zusammenfasst und so ein musikalisches Erleben schafft, bei dem, wie es eben  bei einem solchen Kunstwerk sein sollte, die Grenzen der Zeit aufhören, um  mit dem Ewigen in eins zu verfließen. Es muss  aber hier betont werden, dass bei diesem Violinkonzert wie bei keinem anderen  die Violine nicht ein Gegenspieler ist, sondern einen Bestandteil des  Orchesters bildet und dass infolgedessen eine solche vollendete Wirkung des  Soloparts nur  durch eine ebenso  vollendete Mitarbeit des Orchesters ermöglicht werden konnte.“  | 
  
  
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    Neue Zürcher Zeitung vom 29.11.1949
      „Die Solisten der Abonnementskonzerte hielten hohes  Niveau:Der herrlich beseelten Vermittlung des Beethovenschen Violinkonzertes  durch Aida Stucki stand das Fest geigerischer Virtuosität gegenüber, das Isaac  Stern mit dem blendenden Spiel des Violinkonzertes von Mendelssohn bereitete.“      | 
  
  
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      Journal „Politiken“, Kopenhagen vom 20.5.1950 über das  Konzert im „Tivoli“
      „Die köstlichste Überraschung des Konzertes war die  Interpretation von Mozarts D-Dur Konzert KV 271A durch die reizende junge  Schweizer Violinistin Aida Stucki. 
    Das Bemerkenswerte an ihrer Leistung war der  reizvolle und makellos musikalische Charakter  ihres Spiels, das von ungewöhnlich feinem violinistischen Format und ganz  eigenem Charme war und Mozarts Rokoko-Kunst sehr wohl anstand.“  | 
  
  
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  1. Hausabend Kammermusik Winterthur 1950 
  C. Haskil (Klavier), A. Stucki und G. Piraccini (Violine)  | 
    Neues Winterthurer Tagblatt vom 7.10.1950
      „Wir können uns nicht erinnern, einen derart übervollen Saal  bei einem Kammermusikabend gesehen zu haben. 
        An ein idealeres Zusammengehen dreier sehr eigenstarker  Künstlerpersönlichkeiten - Clara Haskil, Klavier, Aida Stucki und Giuseppe  Piraccini (Geige) - ist kaum zu denken. 
        In der Sonate Nr.2 in B-Dur von Händel entzückte Aida Stucki  durch das Blühende, Innige, während G. Piraccinis geschmeidiger, männlicher  Strich das Ganze abrundete. 
        Mit ihrer Wiedergabe der d-moll Chaconne von Bach hat sich  Aida Stucki in die  Reihe erster Meister  gestellt. 
    In der Sonate d-moll op.108 wusste der innig-süße Geigenton  auf eine ergreifen Weise das verhalten Schmerzliche dieser Brahmssonate schon  in den ersten Tönen zum Bewusstsein zu   bringen. Genial war das Zusammengehen der beiden Spielenden im gleichsam  irrlichternden 3. Satz und als die Sonate verklungen war, dankten Blumen und  nicht enden wollender Beifall den Künstlern dieses  Abends.“  | 
  
  
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    Feuille d’Avis de Lausanne vom 17.2.1950
    „Le  concerto an re majeur KV 271A de  Mozart  suscita pour se terminer presque en apotheose pour la soliste, Mlle Aida  Stucki. Dans le dernier mouvemennt, pris d’ailleurs par Mlle Stucki un peu comme  de  Paganini, on n’oubliera le charme et  gracieuse apparition.”  | 
  
  
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    Nice Matin vom 17.3.1951
    „The soloist  in the Schoeck concerto was a pretty young girl, but her playing revealed an  artist, who plays with perfection. She can be ranked with the foremost violin  players of today.”  | 
  
  
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    Neues Winterthurer Tagblatt vom 3.4.1959 
      Peter Mieg 
  über die Aufführung des Violinkonzertes in A-dur unter der  Leitung von Joseph Keilberth: 
      „Dass Aida Stucki für die Wiedergabe dieses Werke gewonnen  war, bedeutete einen außerordentlichen Genuss: Wie wohl selten einer  Violinistin, ist ihr nicht nur technische Sicherheit als selbstverständliche  Grundlage eigen, sondern vor allem eine Musikalität, die sich jeglicher  Äusserlichkeit begeben darf. 
        Nach der musikantisch-einfach gebotenen knappen Einleitung  setzte die Geigerin mit ihrer ruhigen, großen Kantilene ein; wie überlegen,  fein und zart, dabei tonschön und tragend war sie gezogen! 
        Welch ein kultiviertes Spiel! Wie sehr der Anmut dieses  ersten Satzes gemäß! 
        Zu bewundern war dabei das deutlich artikulierte  Passagenwerk, das indessen nie rein-virtuos wirkte, sondern dem Fluss des  musikalischen Geschehens untergeordnet blieb. Aus innigem Empfinden erstand die  Gesangslinie des Adagio, jenes durch dunkle Schatten gekennzeichneten Satzes.  Dynamische Abstufungen entzückten hier den Hörer des weitern, der die  Nachgestaltung eines Mozartschen Konzertes durch Aida Stucki in seiner  Innigkeit und Einfachheit, gerade angesichts des langsamen Teiles, als  hervorragend  und vorbildlich empfinden  musste. 
    Leichtigkeit der Zeichnung, vor allem immer die  unprätentiöse Schlichtheit, dabei klangliche Noblesse gaben dem Rondo das  Gepräge; es war ein anmutiger, ein liebenswürdiger Mozart, den die  ausgezeichnete und sympathische Geigerin bot, und für den sie durch herzlichen,  lang anhaltenden Beifall und viele Blumen bedankt und gefeiert wurde.“  | 
  
  
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    Neues Winterthurer Tagblatt vom 8.12.1962 
      Winterthurer Musikleben - das fünfte Abonnementskonzert 
      „Das war ein Abend, der in jeglicher Hinsicht die  Konvention  sprengte. 
        Nicht nur waren drei Werke neuer  Musik verheissen; auch einer ihrer illustren  Schöpfer wirkte als Dirigent mit. 
        Goffredo Petrassi, einer der führenden italienischen  Komponisten und an allen Musikzentren längst anerkannt, stand dem verstärkten  Stadtorchester vor. 
      Martinus „concerto da camera für  Violine, Klavier, Pauken, Schlagzeug und Streichorchester“,
        hatte 1942  in Basel  unter Paul  Sacher (dem es gewidmet ist)  seine Uraufführung erlebt. Es stammt aus einer Zeit stärkster seelischer  Beanspruchung und Anspannung; das ernste, glutvolle,oft schwerblütige Stück  musste für einen so aus dem Vollen schöpfenden Musiker wie G. Petrassi Anlass zu  restlosem Sichausgeben sein, besonders auch, da er die solistischen Parte  bei Aida Stucki und Pina Pozzi so  hervorragend aufgehoben wusste. 
        Die ganze innere Heftigkeit erweist sich in den ersten, mit  Synkopen durchsetzten Takten unmissverständlich. 
        Die beiden Solisten treten zuerst eher konventionell auf,  entfalten ihre Möglichkeiten eigentlich erst im Verlauf des Satzes (was den  Komponisten wohl auch dazu bewogen haben mochte, den Titel  „Violinkonzert“ abzuändern). 
        Die von Aida Stucki in virtuoser Sicherheit gemeisterten  geigerischen Figuren, die von Pina Pozzi in aller rhythmischen Kraft gespielten  Klavierschläge und subtilen Linien im Diskant erhoben, zusammen mit den Pauken  und den so prägnant  spielenden Streichern,  das komplexe  Geschehen des ersten Satzes  zu packender Vehemenz. 
        Die Dynamik des Stückes lässt sich auch im untergründig  schwelenden Adagio verfolgen, das eine aufwühlende Konzentration  und ein ebenso ergreifendes Abebben aufweist.  Hier wie im beschließenden Poco Allegro waren die hohen geigerischen Qualitäten  der Solistin, die Brillanz der Pianistin, nicht zuletzt die Musikalität der  beiden  Schlagzeuger zu bewundern. 
        Virtuoses und Musikantisches halten sich da die  Waage. 
        Jedenfalls erlebte das Werk , das zweifellos zu Martinus  persönlichsten Äußerungen zählt, eine mitreissende und gültige Darstellung. Mit  herzlichem Beifall und mehreren Blumenangebinden wurden die beiden  ausgezeichneten Winterthurer Solistinnen  bedacht. 
    Zu vollem Recht wurden auch Petrassi, die  Streicher und Schlagzeuger in den Applaus mit  einbezogen.“  | 
  
  
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    Zürich  Tagesanzeiger vom 29.12.1962
      “Das Piraccini-Stucki-Quartett  genießt das Privileg auf  Stradivari-Instrumenten musizieren zu dürfen. Der Vollkommenheit dieser  kostbaren Instrumente soll die Kunst der Spieler möglichst angeglichen werden. 
        Das Piraccini-Stucki-Quartett hat diesen Grundsatz beherzigt  und sich seines Schutzpatrons, des genialen Geigenbauers, würdig erwiesen. 
        Die Führung übernahmen abwechselnd Aida Stucki und ihr Gatte  Giuseppe Piraccini, dem trefflichen Geigerpaar ebenbürtig sind der famose  Bratscher Hermann Friedrich und der sich diskret ins Ensemble fügende St.Galler  Cellist Walter Haefeli. 
        Die vier Partner legitimierten sich als eine  musizierfreudige, disziplinierte, auf Präzision haltende Künstlervereinigung.  Ihr vierstimmiges Spiel erschloss uns das elegische Wesen von Schuberts  a-moll-Quartett, auf welches die Schatten wehmütiger Erinnerung fallen. 
        An Mozart lässt sich ermessen, wie weit bei den Beteiligten  die geistige Durchdringung des Stoffes und die klangliche Verfeinerung im  Ensemblespiel gediehen ist. 
        Das „Dissonanzenquartett“ geriet ebenso frisch und  rhythmisch aufgelockert wie empfindungsreich im Ausdruck. 
   Homogenität der  Tongebung, Bogenführung und sinnvolle Phrasierung bewirkten auch bei der  Wiedergabe von Debussys fluktuierendem, Traum und Wirklichkeit ineinander  verwebenden g-moll-Quartett gelösten Klang und einheitliches Zusammengehen." 
        
      Neues Winterthurer Tagblatt vom 29.2.1964
      Musikkollegium - der zwölfte Hausabend 
      „Mit spürbarer Sympathie wurde das Piraccini-Stucki-Quartett  von einer zahlreichen Zuhörerschaft empfangen. 
        Als erstes kam das Streichquartett Nr.1 (Rispetti e  Strambotti) von G. F. Malipiero zur Aufführung. Die Namen „Rispetti“ und  Strambotti“ sind Bezeichnungen für alte Formen italienischer Volkslieder und  Liebeslyrik. Das Quartett ist in 20 verschiedene   musikalische Miniaturen aufgeteilt, die ineinander verflochten sind, so  dass das Ganze doch den Inneren Zusammenhang wahrt. 
        Man war von Anfang bis Schluss gefesselt von den  phantasievollen Einfällen und den vielfachen klanglichen Reizen. Für Giuseppe  Piraccini, der am 1.Pult saß, bestand die Gelegenheit seinen prächtig vollen  und ausgeglichenen Geigenton zu schöner Geltung zu bringen. 
        Die Wiedergabe von F. Schuberts  Quartett   in a-moll empfand man dann als eigentliches Geschenk. Hier war es Aida  Stucki, die den Platz gewechselt hatte und am 1.Pult saß. 
        Dem blühend-sehnsüchtigen Thema des 1. Satzes gab sie ihre  ganze Empfindungskraft und die Schönheit der klanglichen Realisierung. Der ganze  Zauber Schubertscher Musik erfüllte aber in noch höherem Maße das Andante. Das  Thema, von unnennbarer Süße und Wehmut lebt auch noch in der Musik zu  „Rosamunde“ und im B-Dur-Impromptu, hier aber wohl am reinsten und  bewegendsten. 
        Das Ineinanderfließen der vier Stimmen, das Hervortreten  eines einzelnen Melodiebogens, das alles wurde in schönster Übereinstimmung der  Interpreten dargestellt.. 
        Besonders schön erklang dann der punktierte Thementeil des  dritten Satzes im Cello erstmals auf, und das muntere Trio war wie ein Hinweis  auf die Fröhlichkeit des letzten Satzes, der durch Anklänge an ungarische  Volksmusik eine besondere Färbung erhält. 
        Das einzige Streichquartett von C. Debussy ist keine formlose  Musik, die sich hier dem Hörer entfaltet, auch wenn sie sich von der  klassischen Form freigemacht hat. Meisterhaft ist das Stimmengewebe, das  phantasievolle Spiel von Klangfarben und Rhythmen, meist in einer ungemein  zarten und schwebenden Weise verwendet. 
        Die verhaltene Leidenschaftlichkeit, die dynamischen und  rhythmischen Finessen sicherten  dem  Ganzen eine mitreissende Wirkung und die Zuhörer zeigten sich über Werk und  glänzende Aufführung hell begeistert, ebenso noch über die Zugabe.“ 
        
      Volksstime vom 30.5.1964
      Über die Wiedergabe eines Konzertes mit Werken von  N. Skolkottas und A. Honegger: 
      „Die Interpretation des ganzen Konzertes durch das  Piraccini-Stucki Quartetts war hervorragend und schlicht unübertrefflich.  Das  Studium der modernen Musik schult in  unerhörter Weise die technische Kapazität und das Hörvermögen. 
        Das Ensemble verfügt über eine selbstverständliche  Feinhörigkeit und unmittelbare Reaktionsfähigkeit von ganz seltenem Ausmaß. 
        Bei völliger Wahrung der Eigenständigkeit der einzelnen  Instrumente, die sich  ohne Ausnahme  durch wunderbare Tongebung auszeichnen, besitzt das Ensemble eine vollkommene  Homogenität und eine große Delikatesse in allen Klangfragen. 
        Es spielt auf eine überaus musikalische und  intelligente Art, die unmittelbar fesselt und  überzeugt. 
        Fast ein Wunder die beiden Geigen, die künstlerisch und  musikalisch absolut gleichwertig sind, was man in einem Streichquartett kaum je  erlebt. Und der Umstand, dass sich Aida Stucki und Giuseppe Piraccini am ersten  Pult abwechseln, sichert dem Gesamtklang eine prachtvolle Ausgewogenheit und verhindert  auf natürliche Weise jedes noch so geringfügige und unbeabsichtigte Dominieren  des Primgeigers." 
        
      Volksblatt Wien vom 13.4.1965
      "Das aus der Schweiz kommende Piraccini-Stucki Quartett gab  im Mozart-Saal des Konzerthauses sein Wiener Debüt. 
        Es wurde ein interessanter und schöner Konzertabend. 
        Die Vereinigung wird von einer Dame, Aida Stucki, geführt.  Sie sieht nicht nur attraktiv aus, sondern ist eine vorzügliche Geigerin. 
        Die Wiedergabe von Schuberts a-moll Quartett war überzeugend  und machte die geheime Tragik dieses Werkes deutlich spürbar. Debussys  herrliches g-moll Quartett op.10 gelang den Künstlern hervorragend, besonders  schön das Andantino und das Finale." 
        
      Der Landbote vom 23.5.1966
      Über das erfolgreiche erste Auftreten des Neuen  Winterthurer Trios: 
  „Es stand ein besonders guter Stern  über den Jeunesses Musicales Winterthur, als  sie beschlossen, Pina Pozzi, Klavier, Aida Stucki, Violine und Esther Nyffenegger  dem Publikum vorzustellen. 
        Schon gleich zu Beginn des   Trios op.70 Nr.1, D-Dur von L. v. Beethoven   trat  klar zutage, dass das neue  Winterthurer Trio außerordentliche musikalische Qualitäten aufweist. 
        Da blieben keine Wünsche offen, weder hinsichtlich technischer  Präzision, noch musikalischer Gestaltung. 
        Man bewunderte das nervige und klangschöne Klavierspiel  Pina Pozzis gleich stark wie den frischen  Zugriff Aida Stuckis und den stets abgerundeten und beseelten Celloton Esther  Nyffeneggers. Der starke Eindruck, den das   Trio hinterließ, war auch darauf zurückzuführen, dass die drei  Interpreten alles klar durchdacht hatten und trotzdem mit jugendlicher  Spontaneität musizierten. 
        Bei Bohuslav Martinus „Trois pieces breves“  faszinierte das erste Allegro moderato durch  seinen humoristischen Grundton und den federnden Rhythmus. Im zweiten  Stück (Adagio) fiel uns besonders das schöne Zwiegespräch der beiden  Streichinstrumente mit dem Klavier, sowie der große melodische Bogen, welcher  das Stück zusammenhält, auf. Im Allegro sprach erneut Martinus Vorliebe für  zündende Rhythmen und spritzige Melodik an. 
        Die Wiedergabe der drei Stücke vereinigte alle diese  Merkmale auf Glücklichste, und die Freude der Ausführenden an dieser Musik  übertrug sich auch auf das Publikum. 
        Das herrliche Trio op.49 d-moll von Mendelssohn wurde zum  Höhepunkt. 
        Während des ganzen Abends war die erstaunliche Einheit von  Geist und Wiedergabe der Kompositionen auffallend. 
        Der romantische Ausdruck dieses Werkes zeigt sich in den  erregten, synkopierten Rhythmen des ersten Satzes sowie der schwärmerischen  Melodik des zweiten Satzes. 
        Geradezu elektrisierend war das elfenhafte Dahinhuschen des  Scherzos, das für Mendelssohn kennzeichnend ist.Alles klang gelöst und  ausgereift. Im Schluss-Satz zog uns das wahrhaft empfundene „Appassionato“ in Bann. Hier schien vor allem  Pina Pozzi so richtig im Element zu sein, und ihre rauschenden Passagen  verblüfften auch  verwöhnte Zuhörer. 
        Die Zusammensetzung des Neuen Winterthurer Trios ist  ein  Glücksfall, denn eine derartige  Übereinstimmung zwischen drei Künstlern in Temperament, technischem Können,  Klangsinn sowie überhaupt der musikalischen Auffassungen ist wahrhaft selten zu  finden.  
    So war denn der begeisterte und nach Mendelssohns Trio sogar  stürmische Beifall völlig gerechtfertigt und wir hoffen auf eine baldige  Wiederbegegnung."  | 
  
  
     
        
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    Der Landbote Winterthur  über das Preisträgerkonzert vom 17.3.1976:
      „Der Duo-Abend  von  Aida Stucki und Christoph Lieske wurde zum Höhepunkt des Konzertjahres. 
        Aida Stucki schlug mit ihrem blühenden und singenden  Geigenton die Hörergemeinde sofort in ihren Bann. Ich kenne keine Geigerin, die  wärmer und beseligender spielte. Zu dieser   musikalischen gesellt sich die technische Meisterschaft. Es dürfte an  diesem Abend wohl vielen klargeworden sein, dass Winterthur mit Aida Stucki  eine ganz große Geigerin in seinen Mauern beherbergt.“ 
  „Das Schlusswerk, die Sonate A-Dur op.47 von L.v.Beethoven,  führte den Duo-Abend auf seinen letzten Höhepunkt. Die Ansprüche, die dieses  Werk an die Ausführenden stellt, sind ungeheuer. Die seelische Dichte der  Adagio-Einleitung und das dramatische Feuer des gewaltigen Presto des ersten  Satzes, die höchste Virtuosität verlangenden Variationen des Andante-Satzes - ich  erinnere nur an die Zweiunddreissigstelpassagen der Geige in der zweiten  Variation - ( Hörbeispiel Nr.4 ) - und das zündende Presto des Finale kamen durch die  beiden Künstler so ergreifend und packend zur Darstellung, dass jubelnder  Beifall der Musikfreunde ihnen dankte." 
       
        Dr. G. E. Stiefel, der Präsident der  Carl-Heinrich-Ernst-Kunststiftung überreichte Aida Stucki dann den Preis 1975  dieser Stiftung. In einer das  Wirken von  Aida Stuckis würdigenden Laudatio schilderte er die künstlerischen und  pädagogischen Verdienste, die sich diese großartige Geigerin als ausübende  Künstlerin und Violinpädagogin um   Winterthur erworben hat.
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		Süddeutsche Zeitung vom 21.10.1009
			
							
			Zuchtvoll
			Die Geigerin Aida Stucki spielt im Geiste neuer Sachlichkeit 
						
							
							Ihren Namen kennen die meisten wohl nur wegen ihrer berühmtesten Schülerin: Anne-Sophie Mutter. Doch die Schweizerin Aida Stucki, Jahrgang 1921, war selbst eine Geigerin von Weltrang, hört man in die jetzt erschienenen Aufnahmen aus den vierziger bis siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hinein.  Etwa, wenn sie zusammen mit dem rigorosen Hermann Scherchen am Pult des Studioorchesters Beromünster 1949 Beethovens Violinkonzert bietet (tahra). Bei allem Sentiment im Kopfsatz setzt Stucki auf einen klar konturierten Ton, leuchtende Höhe in immer makelloser Intonation.  Ihre Expressivität ufert nie aus, stets weiß sie ihre Energien zuchtvoll zu bündeln. Ein Hauch neuer Sachlichkeit im besten Sinne liegt über diesem vorbildlichen Violinspiel. Nicht von ungefähr, denn Stucki studierte, nachdem sie bei Stefi Geyer war - einer ebenfalls heute nurmehr Spezialisten bekannte, gleichwohl fabelhafte Violinistin, zudem eine sehr schöne Frau, für die Béla Bartãk sein erstes Violinkonzert schrieb - , beim wichtigsten Geigenlehrer jener Zeit, Carl Flesch.  Fleschs wohlgeordnete Geigenmethodik, deren kontrollierte Perfektion jede virtuose oder gar gefühlige Übertreibung vermied, hat Stuckis Spiel unüberhörbar geprägt. Das zeigen erst recht Aufnahmen von Mozart-Konzerten und -Sonaten (doremi). Stucki, die zwischen 1945 und 1950 mit der großen Clara Haskil ein Duo bildete, weiß nicht nur klar zu artikulieren und weiträumig zu strukturieren, sie verfügt auch über jene Fähigkeit unsentimentaler Beseelung, die Mozarts Kantilenen erst mit Leben erfüllt. HARALD EGGEBRECHT (Quelle) 		 | 
	
	
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